Altartafeln von Barthel Bruyn
Die beiden doppelseitig bemalten Altartafeln im südlichen Nebenchor (Taufkapelle) schuf der Kölner Maler Bartholomäus Bruyn der Ältere zwischen 1522 und 1525. Die Essener Tafeln waren das Hauptwerk des Meisters (1493–1555), der zu den bedeutendsten Vertretern seiner Zunft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Köln zählte. Wenige Jahre später schuf Bruyn auch die großen Tafeln für den Hauptaltar in Altar von St. Viktor in Xanten.
Die Tafeln gehörten einst zum spätgotischen Hochaltar der Münsterkirche. Das Altarretabel bestand aus einem aus Holz gefertigten und bemalten Reliquienschrank und wurde ursprünglich von vier Flügeln, d. h. von acht Gemälden, eingefasst. Um 1880 gingen zwei Tafeln, also vier Gemälde, verloren, auch der Schrein ist nicht erhalten. Die beiden heute in der Anbetungskirche aufgestellten Tafeln zeigen die Geburt Jesu und die Anbetung der Könige sowie auf den Gegenseiten die Kreuzigung Christi und die Kreuzabnahme. Im Hintergrund der Kreuzabnahme ist die älteste Stadtansicht Essens zu finden. Auf der „Geburt Christi“ blickt links die Stifterin der Gemälde, Äbtissin Margarethe von Beichlingen (amt. 1525–1534), auf das Geschehen. Die Tafeln werden jeweils vor Weihnachten und vor Ostern gedreht.
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