Geschichte im Überblick

Der Essener Dom ist die Kathedralkirche oder Bischofskirche des 1958 errichteten Bistums Essen. Sie blickt auf eine fast 1.200-jährige Geschichte zurück.

Um 850 wurde von Bischof Altfrid und seinen Geschwistern in Essen ein Frauenstift gegründet, das im frühen und hohen Mittelalter zu den herausragenden religiösen Institutionen für Frauen im Deutschen Reich gehörte. Die erste Stiftskirche wurde bis 870 errichtet. Nach mehreren Zerstörungen, steht nun der vierte Kirchbau an dieser Stelle. Im Zuge der Säkularisation wurde das Stift im Jahr 1803 aufgehoben und die Münsterkirche zur Pfarrkirche für die Essener Innenstadt. Mit der Gründung des Bistums Essen erfolgte 1958 schließlich die Erhebung zur Kathedralkirche des Bischofs von Essen.

Zeittafel

799

Gründung des Männerklosters Werden

um 800

Besiedlung des Münster-Bereiches in Essen, Existenz eines Friedhofes an dieser Stelle

851

Altfrid wird Bischof von Hildesheim.

um 850

Gründung der religiösen Frauengemeinschaft Essen durch eine Adelsgruppe um Altfrid und Gersuit I., die erste Äbtissin wird

ca. 850–870

Errichtung der ersten Stiftskirche, bestehend aus dreischiffigem Langhaus, Querhaus und dreiteiligem Chor

874

Tod Bischof Altfrids, der in Essen bestattet wird

um 880

Amtszeit der zweiten Äbtissin Gersuit II.

898

Besuch König Zwentibolds, Schenkung des Ländchens Breisig an Essen

um 920

Errichtung von Westbau I.

927

Besuch König Heinrichs I. in Essen

946

Brand der Stiftskirche

947–ca. 965

Wiederherstellung der Kirche, Neubau des Chors mit Krypta

um 950

Errichtung der ersten Johanniskirche

971 oder 973

Beginn der Amtszeit der Äbtissin Mathilde II., Enkelin Kaiser Ottos I.

zwischen 997 und 1001

Grundsteinlegung zum erhaltenen Westbau II, anschließend Erneuerung des Lang- und Querhauses

1003

König Heinrich II. bestätigt Essen seine Rechte und Besitztümer

1011

Tod der Äbtissin Mathilde, Nachfolgerin wird Sophia, die Tochter Ottos II., zugleich Äbtissin von Gandersheim.

1039

Tod der Äbtissin Sophia, Nachfolgerin wird Theophanu, Enkelin Ottos II.

zwischen 1045 und 1048

Beginn des Chorneubaus mit Innen- und Außenkrypta

9. 9.1051

Weihe der Krypta

1054

Weihe des Chors

1058

Tod der Äbtissin Theophanu. Sie wird in einer eigenen Grabkapelle hinter der von ihr errichteten Krypta beigesetzt.

zwischen 1054 und 1065

Errichtung des Atriums

1073

Weihe der von Äbtissin Swanhild errichteten Kapelle in Stoppenberg

um 1150

Anbau der zweigeschossigen Vorhalle am Südquerarm (Schatzkammer)

um 1170/80

Einwölbung des Querhauses und des Chors

1230

In einer Urkunde für das Stift Essen bezeichnet König Heinrich (VII.) die Essener Äbtissin erstmals als Reichsfürstin. Das Stift kann in der Folge die Herrschaftsansprüche der Vögte abschütteln und eine Landesherrschaft aufbauen.

um 1240

Umbau der Johanniskirche

1243–1292

Berta von Arnsberg ist Äbtissin in Essen

1244

Ummauerung der Stadt: Vertrag der Essener Dienstmannen und Bürger mit der Äbtissin und dem Vogt

zwischen 1246 und 1275

Wiederherstellungsarbeiten an der altersschwachen Kirche, u.a. gotischer Umbau des Nord- und des Südchors

1275

Brand der Stiftskirche

1276–1297

Vergrößerung des Kanonissenchors, Errichtung der gotischen Chorwände

1292

Erstmals ist mit der Wahl der Beatrix von Holte die Wahl einer Äbtissin durch das Gesamtkapitel aus Stiftsfrauen (Kanonikerinnen) und Kanonikern überliefert.

1292–1327

Beatrix von Holte amtiert als Äbtissin von Essen.

1297–1305

Errichtung der Südwand des Langhauses.

nach 1305

Fertigstellung des Langhauses und der Chorhalle.

8. Juli 1316

Endgültig Fertigstellung des Neubaus.

1372

Kaiser Karl IV. bestätigt Äbtissin Elisabeth von Nassau die Herrschaft über die Stadt Essen.

1373

Erste Ahnenprobe einer Essener Stiftsfrau überliefert. Das Frauenstift Essen wird in der Folgezeit zu einem Stift exklusiv für Frauen hochadliger Herkunft.

1377

Kaiser Karl IV. erteilt der Stadt Essen das Privileg der Reichsunmittelbarkeit, was im Gegensatz zu den 1372 bestätigten Herrschaftsansprüchen der Äbtissin steht. Der Konflikt zwischen Stift und Stadt ist vorprogrammiert.

1399

„Scheidbrief“ zwischen Stift und Stadt, in dem die Stadt die Äbtissin als Landesherrin anerkennt, dafür aber die städtische Selbstverwaltung ausbauen kann.

zwischen 1430 und 1440

Wiederherstellung des Kanonissenchors nach Brand

1439

Errichtung des Vierungsturms

1471

Neubau der Johanniskirche

1495

Der Herzog von Kleve und Mark erlangt die erbliche Vogtei über das Stift, das damit politisch keine Bedeutung mehr hat, sondern seinem Machtbereich zuzurechnen ist.

1524

Weihe der Kapelle an der Chornordwand, der späteren Sakristei

1554

Umbau der Kapelle an der Chornordwand

1560/61

Reformation in Essen

1568

Beginn des 100-jährigen Prozesses vor dem Reichskammergericht um die strittige Landeshoheit des Stifts über die Stadt

1670

Nach vielen Verhandlungspausen ergeht ein Urteil des Reichskammergerichtes, das im Wesentlichen den Scheidebrief von 1399 bestätigt, also nicht wirklich weiter hilft

1695

Fürstlich-Essendische Judenordnung

1723

Einbau einer Orgelbühne im Westchor

1726–1776

Regierungszeit der Fürstäbtissin Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach, deren Herrschaft von jesuitischem Einfluss geprägt war

1731–1789

Barocke Umgestaltung der Kirche

1770

Gründung des Waisenhauses in Steele

1794

Landesgrundvergleich, die erste schriftliche Verfassung des Stifts Essen

1802

Besetzung Essens durch preußische Soldaten

18.4.1803

Endgültige Aufhebung des Frauenstifts Essen

1826

Tod der letzten Essener Fürstäbtissin Maria Kunigunde von Sachsen in Dresden

1848–1855

Restaurierung der Kirche durch C. W. Freyse

1849

Abbruch des Vierungsturmes

1880–1885

Restaurierung der Kirche durch Peter Zindel

1943 und 1945

Beschädigung der Münsterinsel durch Bombenangriffe

1951–1953

Bauarchäologische Untersuchung der Kirche durch Walther Zimmermann und Leo Schaefer

bis 1957

Wiederherstellung der Kirche

1958

Erhebung der Münsterkirche zum Dom des neu gegründeten Bistums Essen, Umgestaltung des Chorbereichs

1981–1983

Errichtung der Adveniatkrypta (Westkrypta) unter dem Atrium

2004

Einrichtung der Nikolaus-Groß-Kapelle und Bau der neuen Domorgel auf der vergrößerten Orgelempore

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