Goldene Madonna

Am 8. Juli 1959 ernannte Papst Johannes XXIII. in einer päpstlichen Bulle „für alle Zeiten die selige Jungfrau Maria unter dem Titel: Mutter vom guten Rat, die im Volksmund Goldene Madonna genannt wird, zur ersten und besonderen Patronin des ganzen Bistums“ Essen, das erst am 1. Januar 1958 gegründet worden war. Am 10. Oktober 1959 wurde die Skulptur der Goldenen Madonna aus der Schatzkammer in die neu geschaffene Marienkapelle im linken Seitenschiffchor des Domes überführt. Hierher kommen täglich zahlreiche Gläubige, um zu beten oder die Fürsprache der Muttergottes zu erbitten.

Die Skulptur ist eine der frühesten Plastiken des europäischen Mittelalters. Das hochverehrte Andachtsbild ist das älteste rundplastische Marienbild der Welt.

Die Goldene Madonna entstand um das Jahr 980. Die 74 cm hohe, aus Pappelholz geschnitzte Figur ist mit feinem Goldblech überzogen. Maria ruht auf einem Schemel, das Jesuskind sitzt seitwärts schauend auf ihren Oberschenkeln. Die Mutter hält mit dem linken Arm die Schultern des Kindes, die rechte Hand hält ihm eine Kugel (Weltkugel) hin. Christus hat den Blick auf die Weltkugel gerichtet, die er mit der Rechten segnet. Die Augen von Mutter und Kind bestehen aus leuchtend blauem, weißem und rotem Email. Der Heiligenschein des Kindes wie auch ein Buch, das es mit der Linken hält, Teile des Thrones und die Weltkugel sind mit Emails, Edelsteinen und Filigran verziert. Weitere Schmuckelemente sind verloren gegangen. Im Gegensatz zum Kind trägt die Muttergottes keinen Heiligenschein. Das Bildwerk wurde im Mittelalter bei den großen Prozessionen im Kirchenjahr mitgeführt, den Bitt-Tagen vor Christi Himmelfahrt und am Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August. An Mariä Lichtmess am 2. Februar wurde die Skulptur auch mit einer goldenen Krone gekrönt, ein Hinweis auf Maria als regina coeli, der ‚Königin des Himmels‘.


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