Nikolaus-Groß-Kapelle
Nikolaus Groß war ein christlicher Arbeiterführer und Widerstandskämpfer in der Zeit des Nationalsozialismus. Er ist der erste Selige des Bistums Essen.
Groß wurde am 30. September 1898 in Niederwenigern an der Ruhr geboren. Sein beruflicher Weg führte ihn von der Arbeit in einem Walzwerk und im Bergbau unter Tage durch intensive Weiterbildung zur Tätigkeit als Arbeitersekretär des „Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter“ im Ruhrgebiet, in Schlesien und Sachsen über die Stelle als Chefredakteur der „Westdeutschen Arbeiter-Zeitung“ („Ketteler Wacht“) zum Verbandsleiter der Katholischen Arbeiterbewegung in Köln. 1923 heiratete Nikolaus Groß Elisabeth Koch. Sie wurden Eltern von sieben Kindern.
Am 12. August 1944 verhaftete die Gestapo Nikolaus Groß wegen seiner Zugehörigkeit zu katholischen Widerstandskreisen. In einem Hochverratsprozess vor dem Volksgerichtshof in Berlin erging am 15. Januar 1945 das Todesurteil. Es wurde am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee vollstreckt. Ein christliches Begräbnis verwehrten die damaligen Machthaber. Seine Leiche wurde verbrannt und die Asche über die Rieselfelder verstreut.
Am 7. Oktober 2001 sprach Papst Johannes Paul II. Nikolaus Groß als ersten Glaubenszeugen des Ruhrgebietes selig. Zu seinem Gedenken wurde 2004 im Südchor des Domes eine Kapelle künstlerisch gestaltet, die der Düsseldorfer Künstler Prof. Thomas Kesseler (*1956) gestaltete. Mit modernen künstlerischen Mitteln wird des Lebens und Sterbens von Nikolaus Groß gedacht, Briefe und Bilder des Märtyrers und seiner Familie sind auf Glas gebracht und zu einer Collage verwoben. Ein Porträtkopf aus Bronze lädt zur stillen Zwiesprache ein.
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