Heiliger Rochus
Im ausgehenden Mittelalter war der Hl. Rochus der wichtigste Schutzheilige gegen die Pest. Der Legende nach lebte er zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Südfrankreich. Auf einer Pilgerreise nach Rom half er bei der Pflege von Pestkranken und heilte sie. Als die tödliche Krankheit auch ihn befiel, zog er sich in einen Wald zurück, wo ein Engel ihn pflegte. Ein Hund brachte ihm Brot, bis er von der Krankheit geheilt war. Wegen seiner wundersamen Heilung wurde Rochus als Nothelfer gegen Pest, Cholera und andere Epidemien angerufen.
Die Skulptur im Essener Dom entstand kurz nach 1500 am Niederrhein. Sie zeigt als Attribute des Heiligen den Pilgerhut und die große Pestbeule auf seinem Oberschenkel, die er mit der rechten Hand berührt. Pilgerstab und Hund als weitere Charakteristika sind erst im 20. Jahrhundert hinzugefügt worden.
Die Angst vor der Pest war im Essen des späten Mittelalters wie überall ein ständiger Begleiter. Pest-Epidemien sind für die Jahre 1400/01, 1439, 1450, 1483 und 1494 belegt.

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